Serm. Verbessern könne man natürlich immer etwas, da war sich Heinz Hansen von der Sebastianer-Kompanie in Serm sicher. Doch zumindest mit Blick auf die Besucherzahl hat das Sermer Oktoberfest, das am vergangenen Samstag zum 15. Mal stattfand, vorerst seine Grenzen erreicht. 3000 gut gelaunte Besucher zog das Fest ins Dorf im Duisburger Süden, und entgegen dem Trend auf anderen Volksfesten ist das Durchschnittsalter der Gäste noch weiter gesunken. Aber egal ob die Feierwütigen die Grenze zur Volljährigkeit gerade überschritten hatten oder schon zu den älteren Semestern gehörten, beinahe jeder Gast war in Trachten gekommen.


Seit Juni ausverkauft

Zeit genug, um das Outfit vorzubereiten, dürften alle Besucher gehabt haben, denn schon seit Ende Juni war das Oktoberfest restlos ausverkauft. Das stetige Wachstum der Party ermöglichte den Sebastianern unter anderem, die Partyband „Allgäupower“ einzuladen, die ihren Job hervorragend erfüllte. Obwohl sich das Repertoire auf die gängigen Charthits, Schlager und Evergreens beschränkte, merkte man den Musikern an jeder Ecke ihre gründliche musikalische Ausbildung an, die der Band sicherlich auch Ausflüge in komplexere Musikstile erlaubt hätte. Trotzdem arbeitete „Allgäupower“ nicht nur ihre Setlist ab, sondern heizte dem Publikum mit Call-and-response-Passagen und anderen Mitmacheinlagen ein. Der gerechte Lohn, für die Band wie für den Veranstalter, war ein geradezu euphorisches Publikum, das sich auch von der Nachricht der Punkteteilung der Meidericher gegen Stuttgart nicht den Abend verhageln ließ.

Während im „Hauptzelt“ Biertische und -bänke eher zum Tanzen denn zum Sitzen verwendet wurde, konnten es erschöpfte Gäste im Vorzelt ruhiger angehen lassen – allerdings nur vergleichsweise, denn auch an den Theken war der Geräuschpegel noch ohrenbetäubend. Die daraus resultierenden Kommunikationsschwierigkeiten machten den Barkeepern allerdings wenig Sorgen, etwas anderes als Bier wurde nämlich sowieso kaum bestellt, meistens sogar im klassischen Maßkrug. Wer im Gedrängel der freudentrunkenen Masse die Muße fand, eine Essenspause einzulegen, wurde gleich nebenan fündig. Und weil ja schließlich Oktoberfest war, hieß die „Friko“ für einen Tag „Fleischpflanzerl“, was vor allem den alkoholisch vorbelasteten Gästen Knoten in der Zunge bescherte.

Marc Bosse war mit seiner Freundin Annika Tegethoff nach Serm gekommen, im Gegensatz zu ihm noch eine Oktoberfest-Anfängerin. „Ich seh‘ das mehr als gute Party und weniger als Oktoberfest-Kopie“, erklärte Tegethoff. Ihr Freund, Fan der ersten Stunde, freute sich über die Musikauswahl. „Man erlebt nicht oft, dass sowas gespielt wird und die Leute zuhören.“

 

Jonas Schlömer - Quelle

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